Eine neue Interpretation des bekannten Märchens Mulan mit mehr Brutalität und mehr Magie, aber mit einer starken Protagonistin, starkem Worldbuilding und einer Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann.
Meilin soll an einen alten, gewalttätigen Mann verheiratet werden, weil ihr Vater hohe Schulden hat und dieser Mann gut für sie bezahlt. Doch Meilin weigert sich, von einem gewalttätigen Mann zum nächsten zu ziehen. Sie will ihr Leben selbst in die Hand nehmen und über ihr Schicksal bestimmen. Deshalb beschließt sie, sich der Armee anzuschließen. Eigentlich dürfen dort jedoch nur Männer dienen, also verkleidet sie sich als einer von ihnen. Doch sollte jemand ihre wahre Identität entdecken, wäre die Strafe furchtbar. Bevor Meilin aufbricht, schenkt ihr ihre Stiefmutter ein Amulett, das einst ihrer verstorbenen Mutter gehörte. Kurz darauf hört Meilin plötzlich eine zweite Stimme in ihrem Kopf, eine, die nicht ihre eigene ist. Von da an beginnt eine anstrengende, aufregende und emotionale Reise, die sie vor viele Herausforderungen stellt und ihren Mut immer wieder auf die Probe stellt.
Die Geschichte ist von der ersten Seite an spannend. Es gibt viele überraschende Wendungen und Momente, in denen man richtig mitfiebert. Die Autorin schafft es, eine intensive Atmosphäre zu erzeugen, man spürt Meilins Angst, ihren Mut und ihre Entschlossenheit, ihr eigenes Leben zu gestalten, und ihren inneren Konflikt mit ihren dunkelsten Gedanken. Was ich an Meilin besonders spannend finde, ist, dass sie nicht die typische Heldin ist. Sie sehnt sich nach Macht und Anerkennung und lässt sich dabei von verbotener Magie verführen. Gerade diese dunklere, widersprüchliche Seite macht sie so interessant und menschlich. Es geht nicht nur um Kämpfe und Abenteuer, sondern auch um Themen wie Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Die Autorin verbindet Spannung, Emotionen und Fantasie auf eine richtig tolle Weise. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Meilin weitergeht.