Phil und Riita, nur einmal im Jahr treffen sie sich beim Tango-Festival in Seinajöki , so ist die beiderseitige Abmachung und es knistert. In diesem Jahr setzt sich Riita, 54 Jahre, seit 10 Jahren in Finnisch-Lappland lebend, in den Kopf, Phil in seiner -und ihrer!- alten Heimat in Süddeutschland zu besuchen, dumm, daß Phil, der diesmal eigentlich nicht in den Norden kommen mochte, seine Pläne ändert: seine Tochter, den Dickschädel Johanna, und Enkelin Leni überredet er zur Reise mit dem Wohnmobil. Und so gerät die Abmachung von Phil und Riita, ihrer beider sonstiges Privatleben außen vor zu lassen, gehörig unter Druck.
Ein Roman, leicht zu lesen und mit Tiefgang, der sich anläßt wie ein finnischer Blues, mit der Ruska, Mitternachtssauna, Mücken und dem ewigen Weihnachtsmann. Ein Roman, der sich unvermittelt von ganz überraschender Seite zeigt wie die verborgenen Gefühle und Motive der Protagonisten, die sich offenbaren und im Nachhinein das Handeln der Figuren schlüssig erscheinen lassen. (Querverweis: Wer hat schon mal Lot Vekemans gelesen?) Dies hier ist keine Kaurismäki-Groteske, im Plot stattdessen wohldurchdacht, ein Türöffner für verschlossene Herzen. Auf den Tango darf man getrost bis zum Ende hoffen.