Tage aus Glas

Düsseldorf im Jahre 1901: Unruhen machen sich breit unter den Gerresheimer Glasmachern. Der Lohn ist zu niedrig, der Arbeitsalltag zu gefährlich. Die Glasmacher sind sich einig: Änderung muss her. So beginnt die weltweit führende Gerresheimer Glashütte ihren wilden Streik. Doch bleibt das Löschen der Öfen nicht ohne dramatische Konsequenzen. Dorothee Krings erzählt die Geschichte allerdings nicht aus der Perspektive der betroffenen Männer, sondern aus der Sicht der Frauen, die sonst leider im Hintergrund bleiben: Bille und Leonie.

Bille ist Glasmachertochter und arbeitet in der Weberei. Als sie den Glasmacher Adam kennenlernt, beginnt sie, von einer anderen, besseren Zukunft zu träumen. Gemeinsam wollen sie nach Amerika auswandern und den amerikanischen Traum leben. Um diesen Traum zu verwirklichen, stellt sich Adam gegen seine Kollegen und damit auch Billes Familie. Er wird zum Streikbrecher. Kann Bille mit den Konsequenzen umgehen?

Leonie, Arzttochter, lebt dagegen ein gutbürgerliches Leben voller Langeweile. Der Glasmacherstreik betrifft sie zwar nur indirekt, bietet uns aber dennoch einen kleinen Einblick in die Führungsriege. Wird sie ihren eigenen, selbstbestimmten Weg gehen, oder gibt sie sich doch den gesellschaftlichen Konventionen hin?

Tage aus Glas bietet einen interessanten Einblick in die Düsseldorfer Heimatgeschichte und lässt dabei zwei junge Frauen zu Wort kommen, die zwischen Klassen und Traditionen ihren Platz in der Welt suchen. Da super recherchiert, ist dieser Roman perfekt für historisch Interessierte, aber auch für Weltenbummler, die gerne in fremde Zeiten eintauchen.

Scroll to Top