Ballybrady – ein kleines Dorf an der irischen Küste, malerisch gelegen zwischen Meer und grünen Hügeln. Das wird der Zufluchtsort für Evan aus Belfast, der sich dort nach dem Verlust seiner kleinen Tochter und aus Sorge vor dem Zerbrechen seiner Ehe eine Auszeit nimmt, um seine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Eine kurze Auszeit sollte es werden, doch die Pandemie verlängert den ursprünglich einwöchig geplanten Aufenthalt auf unbestimmte Zeit. Und so nimmt Evan vorsichtig und manchmal etwas unbeholfen Kontakt zu den Dorfbewohnern auf:
Zu Becky aus dem Dorfladen, die zum Einkauf auch gerne mal kostenlos ein paar buddhistische Weisheiten anbietet; zum Nachbarn Frank, mit dem er ab und an plaudert; zu den gutmütigen Gewohnheitstrinkern im Pub; zu Abbie, der unkonventionellen Nichte seiner Vermieterin Grace; und vor allem zu Grace selbst , deren abweisende, oft harsche Art ihn anfänglich irritiert und verägert, die er aber immer besser zu lesen versteht. Auf der anderen Seite nimmt auch Grace‘ Skepsis und Abneigung dem städtischen Touristen Evan gegenüber langsam aber stetig ab, je mehr sie über ihn und seine Lebensumstände erfährt. Dazu trägt auch das Auftauchen von Evans Sohn Luca bei: Nachdem seine Mutter zu Hause in Belfast als systemrelevant eingestuft wird und nicht mehr in der Lage ist, sich alleine um den 8jährigen Sohn zu kümmern, liefert sie ihn kurzerhand bei seinem Vater in Ballybrady ab. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist eher schwierig und distanziert, da Evan mit der Tatsache, dass Luca taub ist, nur schwer umgehen kann. Aber auch hier vollzieht sich eine allmähliche Wandlung, wie auch bei Grace nach und nach die Schutzmauer bröckelt, die sie um sich errichtet hat, um die Vergangenheit auszusperren und ihre Verletzlichkeit zu verbergen.
Ein gefühlvoll erzählter und bildgewaltiger Roman über alle großen und zeitlosen Themen des Lebens: Freundschaft und Liebe, Trauer und Verlust, Gemeinschaft und Neuanfang – bestens geeignet zum Abtauchen und Genießen.