Ginsterburg

Es beginnt und endet mit einem britischen Bomberpilot, der am Fallschirm über Ginsterburg schwebt. Von diesem Buch wurde schon behauptet, es sei wert, als Porträt einer Kleinstadt (im Altfränkischen) und seiner Bewohner im Nationalsozialismus im Unterricht gelesen zu werden, zurecht. Die Nazizeit jenseits der großen Schauplätze, erzählt in 3 langen Kapiteln 1935, 1940 und 1945 anhand von ungefähr einem Dutzend Bewohner, so auch den Jugendlichen Gesine und Lothar, Sohn der Buchhändlerin Merle, der ein Flieger wird. Ein Roman als Ausweis von Mitläufertum und Repression, von Gleichgültigkeit der Nichtbetroffenen gegenüber dem Schicksal der jüdischen Bewohner, von unterlassener und versteckter Hilfe. Großartig, wie der Autor die Erzählfäden zu einem Netz spinnt, das beinahe unsichtbar bleibt.

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