Ein Haus für viele Sommer

Vor unserem Hotties-Leseclub hätte ich gesagt, daß Axel Hacke, bekannt für den weißen Neger Wumbaba, hier die in schöner himmelblauer Leinenausgabe editierte Sommerbuchvariante für den Mann geschrieben hat, nur daß mehrheitlich unsere teilnehmenden Frauen dieses Buch völlig überzeugte, darauf wäre ich nicht gekommen. Es geht darin um einen Mann, der seit 30 Jahren Urlaub in einen pittoresken, im Sommer touristisch anmutenden Ort auf einer italienschen Insel, nicht genauer benannt (man denke an Elba oder Sardinien) reist. Warum seit 30 Jahren derselbe Ort? Nicht allein, weil sein Schwiegervater einen mittelalterlichen Turm in der Altstadt vererbte, den er bewohnt. Auffällig der unaufgeregte, beschreibende, nicht wertende Ton seiner Beobachtungen, wir lehnen uns zurück auf der sommerlichen Liege und lassen sein: die Bewohner des Dorfes, denen er nie zugehören wird, wie auch diese den schriftstellernde Ich-Erzähler mit den zwei linken Händen wesentlich respektieren. So funktioniert im wahrsten Sinne Gelassenheit. (MH)

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