Endlich Nachschub von Christelle Dabos! Fast sechs Jahre nach Abschluss ihrer erfolgreichen Jugend-Fantasy-Reihe „Die Spiegelreisende“, veröffentlicht die französische Autorin ihre erste Dystopie. Darum geht’s: Claire und Goliath leben in einer Gesellschaft, in der das „Wir“ über allem steht. Individualität? Verboten. Außerdem besitzt jeder Mensch einen „Instinkt“, der Teil des Systems ist und dem Allgemeinwohl dient. Ob man gerade will, oder nicht. Claire ist kurz davor, ihren Abschluss an der Schule der Vertrauten zu machen, während Goliath nur noch wenige Wochen bleiben, um ein weiteres Menschenleben zu retten und in der gesellschaftlichen Hierarchie endlich zum „Tugendhaften“ aufzusteigen. Beide wissen, was sie riskieren, wenn sie von ihrem Weg abkommen. Doch dann verschwinden mehrere Schüler*innen spurlos und niemand außer Claire scheint es zu bemerken. Sie und Goliath tun sich zusammen, um den Vermisstenfällen auf den Grund zu gehen. Nichtsahnend, wie groß der Fall noch werden wird.
Eine super interessante Welt, die sich einem zunächst eher langsam entfaltet, aber dann unerwartet in ihren Bann zieht. Dystopisch, beklemmend und trotzdem poetisch geschrieben, regt dieses Buch zum Nachdenken an und kreiert eine eindrucksvolle Atmosphäre. Wer gerne in komplexe Welten und Rätsel eintaucht und sie entschlüsselt, ist hier genau richtig. Für Leser*innen ab 14 Jahren.