Die Farben des Winters

Die vierundreißigjährige Nova erhält eine Nachricht, die ihre Welt erschüttert. Ihr Vater, Juhan ist vor zwei Wochen gestorben. Doch eigentlich ist das gar nichts so neues für Sie. Den bereits vor zwanzig Jahren hat Sie die Nachricht erhalten das ihr Vater Tot sei. Nova soll zur Testamentseröffnung nach Lappland kommen. Gesagt getan. Ohne zu zögern, begibt sie sich auf die Reise von ihrer Heimat Hamburg nach Lappland und damit auch auf eine Reise voller Erinnerungen, ihrer schönsten Erinnerung. Erinnerungen an ihre Kindheit in Lappland. Sie war immer am liebsten dort bei ihrem Vater, ihrer Bonusmama Kristin und ihrem körperlich behinderten Halbbruder Kaspar. Als Kind hätte Nova viel lieber bei ihrem Vater in Lappland gelebt als bei ihrer Mutter in Stockholm. Umso mehr genoss sie die Zeit die sie in den Ferien dort verbringen konnte. Sie lernte alles von ihrem Vater, was man als Samin über die Rentierzucht wissen musste und noch vieles mehr. Nova versteht nicht was damals passiert ist weshalb ihr Vater wollte das sie ihn für tot hält. In Lappland angekommen kann sie gar nicht glauben was für eine schwere tat ihm vorgeworfen wird und sie bleibt, um herauszufinden was damals passiert ist und sich um ihr erbe zu kümmern.

Der Kontrast zwischen der modernen Großstadtwelt, die Nova in Hamburg erlebt, und der entschleunigten, von Tradition und Natur geprägten Lebensweise in Lappland spielt eine große Rolle genauso wie ihre innere Zerrissenheit als halb Deutsche und halbe Sami. Dieser Zwiespalt Spiegelt sich auch in ihrer Beziehung wieder. So kann ihr Lebensgefährte Leo nicht verstehen, was sie dort in Lappland schätzt. Sie genießt die Ruhe und das allein sein während Leo das Großstadt Leben aus tiefsten Herzen liebt und ihre Gefühle in der Hinsicht nicht nachvollziehen kann und sich so ein Leben auf keinen Fall vorstellen könnte. Die Integration der samischen Kultur und die Schilderung der Landschaften Lapplands sind hervorragend gelungen und lassen den Leser regelrecht in die Welt Lapplands eintauchen.

Es ist auch schön beschrieben wie hilfsbereit die Leute dort sind. So freundet sich Nova sehr schnell mit Aina an einer älteren Dame, die allein wohnt und nur noch ihren kleinen Hund hat. Sie wohnen sehr abgeschieden in diesem kleinen Dorf, in dem nicht mal ein Bus fährt, weshalb sie einander helfen müssen. Es ist eine fesselnde und einfach wunderschön geschriebene Geschichte. Genau das richtige für die kalten wintertage.

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