Fehlstart

Aurélie, Jg. 1990, zieht weg vom Arbeitermillieu ihrer Eltern, nach Paris, um sich dort wiederum in prekären Verhältnissen als Hostess, heißt, Arbeitssklavin im Dienst eines Marktführers, einzufinden. Ihr Studium funktioniert wie eine riesige Bedienungsanleitung, die Bekannten werden Versicherungskaufmann nicht aus Spaß, sondern aus Angst und, natürlich, die große Liebe gibt es nicht.

Bei der Erzählerin ist große Ehrlichkeit am Werk, sie scheut sich nicht, einer Gesellschaft die „Jugend bis zum Tod“ ins Zeugnis zu Schreiben. Worauf es hinausläuft: Messina entzaubert mit den mächtigen Worten dieses Romans den republikanischen Mythos der Chancengleichheit. Wer Despentes und Nicolas Mathieu nicht kennt, kann hier beginnen, wer sie kennt, ebenso.

Martin Hungenbach

Martin ist der Inhaber des Worthauses. Er studierte Philosophie, Germanistik, Sozialwissenschaften, ist gelernter Buchhändler und das lebt er mit ganzem Herzen. Kaum ein Buch, über das er nichts zu sagen weiß ...

Nach oben scrollen