12 Stockwerke – Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt

Für Dagny wird ein Traum wahr: Endlich darf sie ihre Oma kennenlernen, die auf einer sturmumtosten Insel im Nordmeer lebt. Dorthin reist sie mit ihrer Familie im Herbst. Es folgt eine Überraschung nach der anderen: Die nächste Fähre kommt erst im Frühling. Alle rund 200 Einwohner der Insel leben in einem Hochhaus, es gibt keinen Handy-Empfang, weder Cafes noch Kinos, nicht einmal einen Fernseher. Stattdessen bedeutet ihnen Oma „Hausmeisterin“, will heißen „Bürgermeisterin“, sich nützlich zu machen, Heimtrainer und Schaukeln in der Schule für die Basisversorgung, den Strombedarf, Arbeiten als Assistentin im Schweinestall (Mama), Parasitenjäger (Papa), Küchenhilfe (Bruder Ingolf) oder Sendbotin (Dagny). Und weist ihnen ein kärgliches Zimmer zu. Bis für die junge Erzählerin Dagny aus „Oma-Insel“ die „echte Oma Berit“ und aus dem Hochhaus ein „Zuhause“ wird, vergeht ein langer, doch niemals langweiliger Winter.

Die 2 isländischen Jugendbuchautorinnen erschaffen hier ein utopisches, keinesfalls abwegiges Projekt, wie zukünftiges Zusammenleben funktionieren kann. Sie betten es in einen spannenden Kriminalfall der Sabotage ein. Und sie erfinden mit Dagny, einem bis zur Verächtlichkeit naseweisen, vorwitzigen Mädchen, das sich über sämtliche Regeln hinwegsetzt, und der bissigen, so gar nicht omahaften Großmutter zwei unverwechselbare Charaktere. Fazit: eine ungemeine Freude zu lesen.

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